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Größer, krasser, internationaler: Dokomi 2023

Es gibt einen Termin im Jahr, der mich immer ganz nachdenklich macht. Wenn mir vor 15 Jahren bei der ersten Dokomi einer erzählt hätte, dass aus dieser kleinen Convention irgendwann mal die größte ihrer Art in Europa werden soll, hätte ich das nie geglaubt. Damals war die Dokomi zwar mit rund 2000 Besuchern im Christlichen Gymnasium Reisholz auch eine der größeren Anime- und Cosplayconventions, aber doch deutlich überschaubarer. In diesem Jahr setzten die Organisatoren allerdings noch einmal neue Maßstäbe. 

Über 155.000 Besucher zählten die Veranstalter der Dokomi in diesem Jahr in der Messe Düsseldorf. Längst schon wurde aus der ehemals, schnuckeligen Convention mittlerweile eine ausgewachsene Expo die mit ihren Standaufbauten fast schon den Eindruck aufkommen lässt, dass man sich versehentlich auf die Gamescom verirrt hat. Die hohe Besucherzahl verkraftet man allerdings nicht einfach nur mit dem Verkauf neuer Tickets – und das weiß man auch ganz genau – so hat man sich dazu entschieden, die über 250 Aussteller und mehr als 750 Zeichner und Creator in fünf Messehallen unterzubringen und die Convention anstatt von zwei, auf drei Tage auszuweiten. Bereits am Freitag versammelten sich also Anime Fans und Cosplayer der ganzen Welt in Düsseldorf und feierten gemeinsam eines DER Events im Kalender der japanischen Popkultur.

Zusätzlich zur vergrößerten Ausstellungsfläche entschieden sich die Organisatoren dazu, einen weiteren Eingang zu nutzen, da es in den vergangenen Jahren des Öfteren zu sehr langen Wartezeiten, besonders zum frühmorgendlichen Einlassbeginn kam. Eine gute Entscheidung, denn so konnten wir auch am Samstag sehr schnell den Eingangsbereich passieren und einen ersten Blick auf die Messe werfen. 

Überraschend zu sehen war, dass die größten Besucher-Scharen gar nicht mal an den Cosplay-Relevanten Points anzutreffen waren – sondern eher an den zahlreichen Verkaufsständen. In Halle 1 waren unter anderem Figuya oder  auch Merch-in-Dice als sehr bekannte Big-Player der Szene vertreten. So gaben viele ihr Geld an den Merchandise Ständen aus oder – umso toller – bei den vielen Künstlern und Makern, die in Halle 3 ihre eigene, kleine(große) Area in den Messehallen bekamen. Ebenfalls war in Halle 3 die 18+ Area untergebracht. Diese war von der restlichen Messe, physikalisch abgeschottet worden. Der Einlass wurde hier penibelest kontrolliert und auch das Fotografieren war in diesem Bereich verboten. Der Grund liegt da natürlich klar auf der Hand – denn hier tummelten sich die Ero-Cosplayer und Künstler die Werke der etwas anrüchigeren Art ausstellen wollten.

Etwas weniger gefüllt war dann jedoch Halle 5. Hier gab es wie von der Dokomi bekannt die Fahrzeuge des Vereins German Itasha zu sehen: Autos und Motorräder, die mit Aufklebern und Lackierungen mit Anime Bezug ausgestattet wurden. Von dort aus angrenzend erreichte man auch den Gaming Bereich, in dem man z.B. zusammen Retro Spiele spielen konnte. Auch Hoyoverse war hier mit einem Genshin Impact Stand vertreten. 

Negativ aufgefallen ist allerdings, dass auch das aufgestockte Personal – zumindest zeitweise – mit dem großen Andrang an Besuchern überfordert schien. So waren besonders die Übergänge von eine Halle in die andere teilweise so voll, dass man gute 10 Minuten in eine Schlange stand nur um die Türbereiche zu passieren. Der Besucherverkehr wurde nicht (oder zum Besuchszeitpunkt _noch nicht_) vom Personal reguliert. 

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Und damit sei nur gesagt, was in den Hallen passierte. Darüber hinaus versammelten sich im Nordpark weitere, hunderte Cosplayer und Fotografen, die auch bei nicht ganz so gutem Wetter gemeinsam Fotos machten und die Zeit genossen – aber auch in der Düsseldorfer Innenstadt und vor allem auf der Immermannstraße – dem japanischen Viertel der Stadt, konnte man am Wochenende Animefans und Cosplayer bei einer Schüssel Ramen, Sushi oder einem kühlen Bier antreffen und in’s Gespräch kommen. 

Im nächsten Jahr findet die DoKomi vom 28. Juni – 30. Juni 2023, wie gewohnt in der Messe Düsseldorf statt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

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