Wie schon vor kurzem angekündigt kommt das beliebte Anime Horror-Adventure Tokyo Dark: Remembrance, welches im September 2017 bereits auf Steam für den PC veröffentlicht wurde, nun für die Nintendo Switch.
Ich habe das Spiel für euch getestet und wurde schon nach wenigen Sekunden extrem von der dramatischen Story gefesselt.
Wir starten das Spiel in einer U-Bahn auf dem Weg nach Shinjuku und schlüpfen in die Rolle von Protagonistin Detective Ayami Itō. Die Atmosphäre ist sehr düster gehalten und man erahnt bereits, dass etwas schlimmes vorgefallen sein muss.
Diese Theorie bestätigt sich auch sehr schnell, denn wie wir herausfinden ist Itō’s Partner verschwunden. Da sie und ihren Partner weit mehr verbindet als nur eine berufliche Beziehung, ist es für Ayanami Itō umso schwerer zu ermitteln. Vor allem als sich herausstellt, dass es um Leben und Tod geht.
Wenn man hier ein simples Point-and-Click Adventure im Anime Stil erwartet in dem man verschiedene Schlüsselitems aufheben kann, die man im späteren Verlauf zum Fortsetzen des Spiels benötigt, dann wird man schnell eines Besseren belehrt. Objekte mit welchen man interagieren kann, haben oft verschiedene Anwendungsmöglichkeiten zur Auswahl. Jede Aktion oder Entscheidung hat Einfluss auf den restlichen Verlauf des Spieles und sorgt für abwechslungsreiche Handlungsstränge. Durch den inneren Konflikt, begründet durch den Verlust des Partners und anderen Umständen im Spiel ist Itō ein sehr interessanter Hauptcharakter. Wie ihr Charakter sich entwickelt, ergibt sich durch die Entscheidungen, welche man trifft. Soll sie anderen Hilfesuchenden helfen? Oder soll sie sich lieber auf ihre eigenen Ziele fokussieren? Je nach Spielverlauf kann man dadurch auch die Geschichte des Antagonisten besser verstehen. Es gibt eine Reihe von Nebencharakteren, welche für die Hauptgeschichte nicht immer wichtig sind, aber eigene Probleme haben und Abwechslung zu Itō’s eigener Geschichte und Problemen bringen… UND KATZEN!
Unsere mysteriöse Reise um das Rätsel um unseren Partner zu finden, bringt uns an eine Reihe echter Orte in und um Tokyo, wie zum Beispiel nach Asakusa und Kamakura. Man lernt sogar ein wenig über die japanische Kultur, sowie über bekannte Mythen aus der Region. Neben vielen Dialogen gibt es auch einige kleine Puzzle-Elemente, welche oft ebenfalls mehrere Lösungswege hergeben. Es gibt eine Passage, in der man die Kanalisation betritt, und feststellt, dass es einen steilen Abgang nach unten gibt. Will man riskieren dort einfach runter zu gehen? Oder lieber einen gesicherten Weg suchen? Auf diese Weise erkundet man die Umgebung deutlich gründlicher und findet in dem Fall ein Foto einer bekannten Person mit einem Seil und kann sich daher ableiten wen man nach einem Seil fragen könnte. Sehr viel komplexer sind die Rätsel in der Regel nicht. Ein Vorteil ist, dass man kein Inventar besitzt und nicht wie bei anderen Point-and-Click Adventures an manchen Stellen festhängt, weil ein Item fehlt oder man nicht weiß welche man nacheinander klicken muss.
Hier und da fließen Horror Elemente, wie kleine Jumpscares oder ähnliches ein. Das ganze Setting ist generell sehr depressiv und gruselig gehalten, mit einer sehr ernsten Story. Durch die Atmosphäre, die diese Elemente erzeugen fühlt man sich als Spieler der Protagonistin Itō erstaunlich nah und kann sehr gut nachvollziehen was sie innerlich durchmachen muss. Der Soundtrack passt ebenfalls zum Spiel und baut oftmals Elemente ein, die das Setting noch mehr dramatisieren, wie zum Beispiel im Polizei Büro ein tickender Zeiger im Hintergrund.
Um das Spiel zu beenden benötigt man in der Regel 6 bis 7 Stunden – aber da das Spiel mehrere Enden hat, gibt es ach im Anschluss noch einen recht guten Wiederspielfaktor. Das Spiel speichert im Hauptverlauf automatisch, wodurch Entscheidungen nicht rückgängig gemacht werden können. Undurchdachte Entscheidungen können beispielsweise dazu führen, dass wir uns besser nicht mehr bei der Polizei blicken lassen sollten.
Durch die verschiedenen Enden kann der Spieler natürlich in die Bredouille geraten, dass er mit seinem Abschluss nicht ganz zufrieden ist. Entscheidungen haben echte Konsequenzen und lassen sich nur durch das erneute Durchspielen der Story verändern.
Dafür lassen sich die Dialoge auf der Switch Version sehr schnell skippen, wodurch man wieder schnell bei der vermeintlich wichtigen Entscheidung angelangt, um den weiteren Verlauf der Story anderes zu beeinflussen.
Außerdem gibt es noch einige animierte Szenen und hübsche Illustrationen der Charaktere, ganz im Animestyle, welche zu bestimmten Schlüsselsituationen gezeigt werden, von denen es gerne mehr hätte geben können.
Im Großen und Ganzen kann ich das Spiel persönlich sehr empfehlen, da ich ein großer Anime und Horror / Thriller Fan bin spricht mich das Setting sehr an.
Da die Story so packend und flüssig spielbar ist, hat mich der für westliche Games doch eher unübliche Anime-Novel-Style nicht sonderlich beim Spielen gestört. Außerdem bietet mir die Switch Version jetzt den Vorteil, dass ich endlich mal alle Enden freispielen kann, wenn ich unterwegs bin oder abends gemütlich im Bett liege.
Tokyo Dark: Remembrance erscheint am 07.11.2019 für Switch und kann im Nintendo Store für 14,39€ (zu Erscheinung des Reviews) heruntergeladen werden.
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