Rendezvous ist ein Cyberpunk-Abenteuerspiel in einem futuristischen Indonesien. Mit einer Metacritic-Bewertung von 55 kam das Spiel bisher nicht wirklich gut in den Bewertungen weg, doch bietet das Spiel eine einzigartige Erzählweise und unglaublich persönliche Umgebungen.  Wir schauen uns an, warum Rendezvous trotz dieser Mängel, für Cyberpunk-Fans immer noch ein unterhaltsames Erlebnis sein könnte, die bereit sind, über seine Schwächen hinwegzusehen und die lebendige und faszinierende Stadt Neo-Surabaya zu erkunden.

Geschichte

Rendezvous spielt In einer Zukunftswelt, die von Unternehmen beherrscht und von Drohnen patrouilliert wird.  Der ehemalige Agent Setyo, der nun ein langweiliges Leben als Sicherheitstechniker in Bay City führt, geht in der indonesischen Cyber-Noir Stadt Neo-Surabaya auf die Suche nach seiner Schwester Arum.  Als ein alter Bekannter eines Abends in der örtlichen Bar auftaucht und offenbart, dass Setyos Schwester mit der gefährlichsten Cyberrunner-Gruppe in Neo-Surabaya zusammenarbeitet, erkennt Setyo, dass er sich seinen eigenen Sünden stellen und zurückkehren muss, um zu retten, was von seiner Familie übrig ist.  Im Rahmen des Spieles werdet ihr die  Stadt erkunden, Gegenstände sammeln und Rätsel lösen, während ihr – anders als in den meisten anderen Adventures,  auch auf Gegner stoßen werdet. Die Rätsel sind  Inventory-basiert – das heißt, ihr müsst die richtigen Gegenstände finden und kombinieren um an euer Ziel zu kommen. Schwierig sind sie allerdings nicht.  Mit einer immersiven Cyberpunk-Welt aus Neonlichtern und Cybernetics, kombiniert Rendezvous klassisches Abenteuer-Gameplay mit dem Charme eines der Neo-Noir Cyberpunk-Romantik von der wir nicht genug bekommen können. 

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Technik

Rendezvous gefiel mir als Side-Scrolling-Adventure-Spiel im Cyberpunk Stil wirklich gut.  Die Kombination aus 2D handgezeichneter Pixelkunst und modernen Effekten wie dynamischem Licht und Bloom ist schön anzusehen, auch wenn man hier das Rad natürlich nicht neu erfindet. Um in der Story fortzuschreiten, müssen Spieler Hinweise und Gegenstände sammeln und mit ihnen Rätsel lösen. Die Kampfsequenzen fühlen sich dabei allerdings oftmals sehr clunky und altbacken an. Die Hitboxen machen es dabei besonders schwierig. Glücklicherweise kann man dabei aber oftmals  wählen, ob man sich der Bedrohung entweder durch Stealth oder direkten Kampf stellen möchte. Die Kampfmechanik des Spiels ist allerdings zu simpel gehalten, um in Erinnerung zu bleiben.  Das Design des Spieles macht dafür aber viel wett. Jedes Gebäude, jedes Schild und jeder Charakter haben ein einzigartiges Pixel-Design, das doch sehr an vergangene Zeiten der Videospieltechnik erinnert, aber mit dynamischem Licht und dem 2,5D-Ansatz doch erfrischend modern wirkt. Eine Karte zur Spielwelt sucht man darüber hinaus vergebens, was manchmal frustrierend sein kann, wenn man an einen ort zurückkehren muss und man vergessen hat, durch welche Areale man diesen erreicht. 

Unsere Meinung

Zugegeben. Der Metacritic Score gibt schon einen guten Indikator, was man hier wirklich zu erwarten hat. Gameplay-technisch ist Rendezvous im unteren Mittelfeld und auch die Geschichte ist kein Meisterwerk. Aber muss es das immer sein? Nicht unbedingt, denn: Rendezvous könnte zwischen den ganzen Triple-A Games die momentan erscheinen eher als kleiner Happen für zwischendurch gesehen werden und in den 5-6 Stunden, die das Spiel in etwa bietet, ist es doch eine nette Reise. Mir erschloss sich hier ein Vergleich mit dem Popcorn Action Kino, bei dem man sich für eine kurze Weile berieseln lässt und durchaus eine gute Zeit hat, der Film allerdings nicht wirklich in langfristiger Erinnerung bleibt. Bei einem Preis von 12,79€ kostet Rendezvous aber auch nicht viel. Während des Tests hat mich das Spiel sehr an das Detektiv-Adventure „Backbone“ erinnert. Wem Adventure Spiele in diesem Stil gefallen, der sollte hier zugreifen.