Anlässlich seines Konzerts am 11. 02. 2016 im Berliner Cassiopeia hatten wir die Chance, den japanischen Ausnahmekünstler Tomoyasu Hotei oder HOTEI zu interviewen. Doch wer ist HOTEI genau und wieso solltet ihr seine Show unter gar keinen Umständen verpassen?

hotei

Bildquelle: HOTEI FB

Wer ist dieser „HOTEI“ und wieso machen wir so viel Wirbel um den 53 jährigen?
Nun, das ist relativ einfach zu erklären: selbst wenn es bei dem Namen „HOTEI“ nicht klingeln sollte, tut es dies spätestens bei „Battle without honor or humanity„. Wenn euch das immer noch nichts sagt, schaut euch nochmal Quentin Tarantinos „Kill Bill“ an und achtet auf die Musik.

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Die Melodie dieses Songs kennt fast jeder, doch wird dabei oft vernachlässigt, dass dieser Song der Gedankenwelt des Ausnahmekünstlers stammt.
Der 1,90m große Rocker ist dieses Jahr bereits 35 Jahre im Musikgeschäft tätig. Auf seinem neuen Album „STRANGERS“ arbeitete er unter Anderem mit Künstlern wie Richard Z. Kruspe (Rammstein), Iggy Pop oder Matt Tuck (Bullet for my Valentine) zusammen. Desweiteren teilte er sich die Bühne bereits mit seinem Idol und Helden; dem kürzlich verstorbenen David Bowie.
Um hervorzuheben, was HOTEI für ein bemerkenswerter Mensch ist, reicht ein Artikel kaum aus und wir können euch nur wärmstens ans Herz legen, euch am 11. Februar sein Konzert in Berlin anzuschauen !

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im Folgenden präsentieren wir euch unser Interview mit HOTEI

HOTEI Interview

Ohanami: Zuallererst möchten wir erwähnen, was es für eine Ehre für uns ist, so einen großartigen Mann zu interviewen, der für seine Musik weltweit bekannt ist.

HOTEI: Das Vergnügen ist ganz meinerseits und vielen Dank, dass ihr mir die Gelegenheit gebt, diese Nachricht mit meinen deutschen Fans zu teilen! Bitte kommt zu meiner Show im Cassiopeia am 11. Februar in Berlin. Ich kann euch garantieren, dass ihr euch amüsieren werdet!

Ohanami: Bist du aufgeregt in Deutschland zu spielen? Wie du bestimmt weißt ist Deutschland ein Hot Spot für große japanische Künstler wie X Japan, the Gazette oder Girugämesh etc.?

HOTEI: Natürlich bin ich aufgeregt! Das letzte Mal war ich 1998 in Deutschland, als ich Blondie bei ihrer Show in Hamburg unterstützte. Es ist schwer zu glauben, dass das bereits 18 Jahre her ist! Überlegt Mal, die Menschen, die in diesem Jahr geboren wurden, werden dieses Jahr volljährig. Ich bin so aufgeregt nach Deutschland zurückzukehren und vor deutschen Fans zu spielen. Jedes Jahr höre ich, wie japanische Bands Erfolg in Deutschland haben und ich bin jedes mal frustriert und denke „wieso nicht ich?“. Und nun ist die Zeit endlich gekommen.

Ohanami: Du machst nun bereits über 30 Jahre Musik. Gibt es immer noch Dinge die dich nach dieser ganzen Zeit noch überraschen und was waren deine schönsten Momente in deiner ganz persönlichen „Rock Geschichte“ ?

HOTEI: Ja, dieses Jahr sind es 35 Jahre. Aber wenn du zu oft erwähnst, wie lange meine Karriere bereits andauert, fühle ich mich wie ein alter Rocker (lacht). Natürlich hat sich nach all der Zeit an meiner Leidenschaft für Rock und Gitarre nichts geändert. Tatsächlich ist es so, dass ich mich viel „reifer“ fühle. In den vergangenen Jahren gab es so viele unvergessliche Momente. 1996 hatte ich das Glück, zusammen mit dem Orchester bei der Aschiedszeremonie der Olympischen Sommerspiele in Atlanta zu spielen. 2014 stand ich als Special Guest mit den Rolling Stones auf der Bühne, was mir ebenfalls eine Ehre war. Wenn ich den unvergesslichsten Augenblick auswählen müsste, dann wäre das wohl mein Auftritt mit David Bowie, der auf ewig mein Held sein wird. Ich weiß noch genau, wie aufgeregt ich in diesem Moment war, denn er war mein Idol und Mentor. In diesem Moment war ich unglaublich dankbar, dass ich mich dafür entschieden habe, Gitarrist zu werden.
Aus diesem Grund brach es mir auch das Herz, als er verstarb. Jedoch wird seine Musik für immer in den Herzen der Menschen weiterleben. Mein Ziel ist es, dasselbe zu erreichen und die Fans im Cassiopeia mit dem gleichen Gefühl zu verlassen.

Ohanami: Du hast Soundtracks für Blockbuster-Filme wie „Fear and loathing in Las Vegas“ oder „Kill Bill“ komponiert. Gibt es Produzenten oder Filme, für die du gerne mal komponieren würdest?

HOTEI: Ich habe so viele Menschen getroffen, die sagen, dass meine Musik sie an Filme erinnert. Richard Z. Kruspe, der Sänger von Emigrate und Gitarrist von Rammstein sagte, als er das erste mal den Song für unsere Zusammenarbeit hörte, es erinnere ihn an James Bond. Ebenso schrieb ich einen anderen Song, der ebenfalls auf meinem neuen Album „STRANGER“ ist und den ich zusammen mit Matt Tuck von Bullet for my Valentine spiele, mit dem Gefühl er würde gut zu James Bond passen. Das liegt vielleicht daran, dass ich meine Musik mit einer Art dramatischer Andeutung, gemischt mit romantischer- und trauriger Stimmung und leidenschaftlichen Gitarren schreibe. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, würde ich liebend gern wieder mit Quentin Tarantino arbeiten. Außerdem ist es mein Traum, einen James Bond Soundtrack zu schreiben. Ich würde ebenfalls gerne mal mit einem deutschen Regisseur arbeiten. Solltet ihr irgendwelche Vorschläge haben, lasst es mich bitte wissen, ich würde sehr gern einige Entwürfe schicken.

Ohanami: Wie du in einem anderen Interview erwähnt hast, würdest du gerne Konzerte rund um den Globus spielen. Was sind deine nächsten Pläne und was steckt hinter dieser Idee?

HOTEI: Eins nach dem anderen. Ich habe ja gerade erst begonnen. Der einzige Weg, meine weltweiten Fans zu erreichen, ist vor ihnen zu spielen. Egal wie erfolgreich ich in Japan bin, wenn sie nicht mögen was ich übermittle, wird keiner Interesse an meinen Shows zeigen. Aus diesem Grund finde ich, dass es wichtig ist, die Fans bei einem Konzert mitzureißen. Möglicherweise sind es anfangs nur 10 Leute die Interesse zeigen, doch ich hoffe, dass aus diesen 10 Menschen 50, 100 und eventuell sogar 1000 und mehr werden. Das ist das Wesentliche, das ich seit meinem Debüt als 19 jähriger gelernt habe. Mein Ziel ist es, in naher Zukunft durch Deutschland zu touren.

Ohanami: Es wird gesagt, dass du fließend englisch und sogar deutsch sprichst. Als deutsches Magazin ist diese Tatsache besonders interessant für uns. Wo hast du deutsch gelernt und wofür hast du es gebraucht oder brauchst es immer noch?

HOTEI: Als ich mit 14 das erste Mal mit Rock in Berührung kam, entdeckte ich meine Faszination für Deutschland. Das lag nicht zuletzt an David Bowies Berlin Trilogie. So kam es, dass ich in meiner Jugend sehr viel deutschen Rock gehört habe, wie z.B. Kraftwerk, Can and Neu! oder progressive Musik, gefolgt von Künstlern wie D.A.F. und Einstürzende Neubauten aus der New Wave Bewegung. Intensive und tanzbare Rythmen, so genannte „hammer beat“ hatten einen sehr großen Einfluss auf meine Musik. Hör dir z.b. mal „Materials“ an, das ist sehr deutsch. Um es glaubhafter zu machen; die Lyrics sind vom Fall der Berliner Mauer inspiriert.

Ohanami: Was hältst du von der japanischen Visual Kei Szene oder von Visual Kei allgemein und seiner Entwicklung in den vergangenen drei Jahrzehnten?

HOTEI: Ohne auf die Musik einzugehen habe ich größten Respekt vor diesen Künstlern. Meine Haare waren so viel stacheliger gestylt als die von X Japan, damals in der Zeit von BOØWY’s ! (lacht)
BOØWY’s hat so viele Bands beeinflusst, wie z.B. Buck Tick usw. Ich bin mir dieser Seite von mir immer noch bewusst, also bin ich möglicherweise geistig Visual Kei!

Ohanami: Fällt dir ein Künstler oder eine Band ein, die deine Musik beeinflusst haben? Und inwiefern zeigt sich diese Inspiration in deiner Musik?

HOTEI: Ohne irgendeinen Zweifel: David Bowie. Ich habe während ich aufgewachsen bin so viel verschiedene Musik gehört. Hard Rock, Progressive, Jazz, Klassik, Funk, Black Music, Soundtracks, so gut wie jedes Genre. Es reicht von Beethoven bis Taylor Swift. Ich erfreue mich an jeder Musik, solange sie Qualität aufweist. Bei meinem Gitarrenstyle ist es genau so; nicht von einem Genre inspiriert sondern von vielen verschiedenen. Wenn du dir einmal meine Musik angehört hast, weißt du wovon ich spreche.

Ohanami: Von welchem deiner Songs glaubst du, dass er global am meisten “akzeptiert” ist?

HOTEI: Natürlich “Battle without Honor or Humanity”. Nicht nur, weil dieser Song in “Kill Bill” gespielt wurde, sondern weil so viele diesen Track in Werbungen, Sport Shows oder allgemein im TV gehört haben. Traurigerweise wissen die wenigsten, dass dieser Song von einem japanischen Gitarrist komponiert wurde! Dies ist ohne Zweifel der Song, mit dem ich auf meiner “Audio-Visitenkarte” der Welt zeige wer ich bin. Ihr könnt bei meiner Show eine noch energiegeladenere Version erwarten, also verpasst das nicht!

Ohanami: Welche Gefühle und Emotionen willst du mit deiner Musik vermitteln und glaubst du, du schaffst es, diese Nachricht durch deine Musik zu übertragen?

HOTEI: Ich möchte mit meiner Musik und meiner Gitarre die Seelen der Menschen befreien. Es gibt so viele Probleme in der Welt und diese können nicht ignoriert werden, aber ich glaube fest daran, dass Musik Menschen positive Energie vermitteln kann. Ich selbst habe unendliche Energie aus der Musik geschöpft, und ich will die Menschen zum lächeln und tanzen bringen, wenn sie meine Musik hören!

Ohanami: Nun ist es an der Zeit, eine Nachricht an deine deutschen Fans zu senden, die es kaum erwarten können, dich live in Berlin zu sehen.

HOTEI: Mein erster Übersee-Besuch war in Deutschland. Ich konnte weder englisch noch deutsch sprechen, doch die Berliner hießen mich so herzlich willkommen, dass ich es niemals vergessen werde. Ich bin wirklich begeistert nun mit meinem ersten internationalen Album nach Berlin zurückkehren zu können. Der Song “Move It” mit Richard Z. Kruspe von Emigrate/Rammstein wird ebenfalls als Single erscheinen. Es fühlt sich so an, als wäre dies mein “homecoming gig” und ich freue mich wirklich darauf, zurückzukehren und die Beziehung mit meinen deutschen Fans zu festigen. Lasst uns anstoßen; nicht mit Sapporo, sondern mit deutschem Bier! Ich freue mich darauf, euch bald zu sehen!

Ohanami: Vielen Dank für deine Zeit und diese unvergleichliche Chance !

HOTEI: Gleichfalls ! Bis bald !!!

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