Der anhaltende Negativtrend in Süd-Korea ist es, dass ahnungslose Frauen in der Öffentlichkeit mit dem Handy gefilmt werden. Die Videos mit den oftmals sehr sexuellen Inhalten werden dann in Online-Gruppen mit anderen geteilt. Im letzten Jahr protestierten zehntausende Frauen öffentlich auf den Straßen in Seoul, denn der Sex-Skandal entwickelte sich rasant. Nun sind erste Namen von großen K-Pop Stars gefallen.

BIGBANG waren einst das Aushängeschild der südkoreanischen Musikszene. Die großen des K-Pop Universums müssen zwingend ein Saubermann-Image beibehalten, welches vor allem durch Managements vorgegeben wird. Nun kann dieses Image aber in’s Wanken geraten, denn ausgerechnet Namen wie Seungri und Jung Joon Young fallen nun während den Ermittlungen in den Vorfällen der sexuellen Übergriffe auf.

Seungri wurde offenbar am vergangenen Sonntag während einer Razzia in seinem Nachtclub in Seoul vernommen, nachdem Anschuldigungen laut geworden sein, wonach er gegen Geld, unter Drogen gesetzte Frauen zum Sex angeboten haben soll. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte eine dreijährige Haftstrafe folgen. Am nächsten Tag kündigte Seungri auf Instagram an, dass er sich von BIGBANG und der koreanischen Unterhaltungsindustrie komplett trennen wird. Gleichzeitig kündigte er an, bei den Ermittlungen aktiv mitzuarbeiten. 

Bei Schauspieler und Songwriter Jung Joon Young sieht die ganze Sache schon etwas anders aus. Dieser gibt die Vergehen nämlich bereits zu und sagt gegenüber Billboard:

Ich gebe alle Verbrechen zu. Ich habe Frauen ohne ihr Einverständnis gefilmt und es dann in Social Media Chaträumen geteilt und während ich es tat, habe ich mich dabei nicht schuldig gefühlt.

Ich knie vor euch nieder und entschuldige mich aufrichtig bei den Frauen die in den Videos zu sehen sind und nun von der abscheulichen Wahrheit dieses Vorfalles erfahren haben. Und bei allen Menschen die sehr ärgerlich und enttäuscht über diese Situation sind.

Jung Joon Young, für Billboard

Laut Aussage der Polizei wurden bei Durchsuchungen mindestens 10 derartiger Videos aus den Jahren 2015 und 2016 beschlagnahmt.

Für das Image der Koreaner ist dieser Skandal mehr als schädigend. Über die Jahre haben Managements, Booker und Agenten versucht, das Saubermann Image der Popmusiker zu wahren. Mit K-Pop schwingt immer eine gewisse Exklusivität mit. Ähnlich wie bei der deutschen Volksmusik sind Skandale daher anders als bei Rockern – die für ihr Draufgänger Image bekannt sein möchten, daher eher zu vermeiden geplant.