Survival-Spiele haben in den letzten Jahren eine immense Popularität erlangt, und mit Titeln wie „Omega Crafter“ vom Studio Preferred Networks wird deutlich, dass das Genre noch lange nicht an Relevanz verloren hat. In diesem Review werde ich meine Erfahrungen mit Omega Crafter teilen, einem Open-World-Survival-Craft-Spiel, das die Spieler in eine faszinierende Welt entführt, die von einem mysteriösen Programm bedroht wird.

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass wir die Keys vom Publisher zu Review-Zwecken erhalten haben. Allerdings wird uns das nicht daran hindern unsere Meinung zum Spiel darzustellen. Das Spiel befindet sich derzeit im Early Access. Es ist laut Entwickler seit zwei Jahren in Entwicklung und kann sich daher noch massiv ändern. 

Im Grunde genommen ist Omega Crafter ein Survival Game wie jedes andere auch. Wir farmen Material, bauen eine Basis und brechen dann von dort aus zu unseren Abenteuern auf. Allerdings mit einem Twist: Die Spielwelt befindet sich in einem ständigen Wandel, da sie von einem rätselhaften Programm angegriffen wird, und es liegt an den Spielern, die Bedrohung zu bekämpfen und die Entwicklung des Spiels voranzutreiben. Ganz richtig: Die Entwickler gaben dem Spiel, welches zunächst einen Fantasy Anmut erweckt ein SciFi Setting. Wir bekommen daher auch von Anfang ein einen Grammi – einen programmierbaren Robotercompanion an die Seite. Doch bevor ihr hier schon aufhört zu lesen, etwa weil ihr nicht programmieren könnt oder wollt, lasst mich erklären, was es damit auf sich hat.  

Begleitet uns daher auf dieser Reise in die Welt von Omega Crafter und erfahrt, warum dieses Spiel einen Blick wert ist für alle Fans von Survival-Crafting und Open-World-Abenteuern die schon alles gesehen haben. 

Ein zentraler Aspekt von Omega Crafter ist das Kampfsystem, das den Spielern ermöglicht, verschiedene Feinde zu bekämpfen und mächtige Monster zu besiegen. Durch das Sammeln von Materialien und das Craften von Waffen können die Spieler ihre Überlebenschancen verbessern und sich den Bedrohungen stellen, die die Spielwelt heimsuchen. So weit so gut. Klingt ja wie in jedem anderen Survival Spiel auch.  Doch wie gesagt, ist  Grammi, der programmierbare Begleiter des Spielers. Grammi kann für eine Vielzahl von Aufgaben programmiert werden, von Ressourcenabbau bis hin zum Handwerk. Diese Vielseitigkeit macht Grammi zu einem unverzichtbaren Verbündeten auf der Reise durch die Welt von Omega Crafter und ist damit super einfach zu bedienen. So könnt ihr Code Blöcke aneinander reihen um beispielsweise den nächstgelegenen Baum zu suchen, diesen zu schlagen und das daraus resultierende Holz einzusammeln. Danach könnt ihr noch den Befehl geben, dass Grammi dieses Holz dann in eine Kiste ablegen soll. 

Doch Omega Crafter bietet nicht nur Kämpfe. Die Spieler können Städte bauen, Rätsel lösen und mit Freunden zusammenarbeiten, um die Spielwelt zu erkunden und ihre eigenen Abenteuer zu erleben. Hierbei steigt man dann im Level auf und kann sich dann auch Bossen mit höheren Charakterstufen stellen.

Story

In Omega Crafter findet sich der Spieler in einer unterentwickelten Spielwelt wieder, die von einem mysteriösen Programm bedroht wird. Als Protagonist muss man sich auf die Suche nach Antworten begeben und herausfinden, was hinter den Angriffen steckt. Dabei wird man von seinem programmierbaren Begleiter Grammi unterstützt, während man sich durch eine gefährliche Umgebung kämpft, damit das Spiel bis zum Veröffentlichungsdatum fertiggestellt werden kann. Irgendwie lustig ist dieser Ansatz ja schon. So ein Spiel im Spiel. Aber dennoch ist die Story sehr dünn und allenfalls ein Aufhänger für Omega Crafter. Mehr aber auch nicht. Wie in vielen Survival Spielen liegt der Fokus auf dem was der Spieler aus seiner Welt machen möchte. 

Technik

Die visuellen und akustischen Aspekte von Omega Crafter spielen natürlich eine wesentliche Rolle für das Spielerlebnis. Die Grafik präsentiert sich in Form einer bunten Knuddeloptik mit den üblichen, Low-Poly Ausrüstungen und sehr simplistischen Umgebungsgeometrien. Die Audioqualität ist in Ordnung, allerdings hat mich die Hintergrundmusik, die sich zwar je nach Situation ändert nach kurzer Zeit schon genervt. Einige Musikstücke ähneln sich doch sehr und ich hoffe, dass die Entwickler dies noch bis zum Ende der Early-Access-Phase beheben werden. Zusammen machen Grafik und Sound aber einen guten Eindruck, wenn man sich auf die weniger realistische Darstellung einlassen kann. Die Spielewelt ist zwar nicht lieblos designed, allerdings auch nichts, was sich in die Erinnerung einbrennt. Die bereits erwähnten Low-Poly Umgebungsmodelle setzen sich bei den sich schnell wiederholenden „Standard-Monstern“ fort. So sehen wir die RPG-üblichen Wildschweine und Pilze ständig wieder. Da hoffen wir doch noch stark darauf, dass Preferred Networks hier noch nachliefern. 

Zumindest die Boss Fights haben aber schon einen super Eindruck gemacht. So bieten diese nämlich durchaus spannende Herausforderungen und packende Momente für die Spieler. Diese mächtigen Feinde tauchen in der Spielwelt auf und werden als Bugs im Spiele-Code vorgestellt. Sie erfordern geschicktes Timing, taktisches Vorgehen und die richtige Ausrüstung, um besiegt zu werden. Während des ersten Fights mussten wir Angriffsmuster erkennen und lernen und Schwachstellen ausnutzen. Jeder Bosskampf ist einzigartig gestaltet und erfordert unterschiedliche Strategien, um erfolgreich zu sein. Von massiven Bestien bis hin zu technologischen Monstrositäten bieten die Bosskämpfe eine abwechslungsreiche und herausfordernde Erfahrung, die die Spieler auf Trab hält und ihre Fähigkeiten auf die Probe stellt. Nicht nur sporadisch hat uns dies zwar leicht, aber dennoch an Dark Souls Mechaniken erinnert. 

Ein bisschen schade fand ich, dass es (vielleicht noch) keinen Dedicated Server für das Spiel gab. Für uns war es doch sehr schwierig gemeinsame Zeit zum Spielen zu finden und da hätten wir es uns gewünscht, wenn der Progress für alle auf dem Server voranschreiten und man an einer gemeinsamen Basis und natürlich auch Spielwelt weiterbasteln könnte. Vielleicht kommt das ja noch.

Gameplay

Der Zentrale Fokus liegt hier auf dem Programmieren der Grammis. Dies ermöglicht den Spielern nämlich die volle Kontrolle über ihre kleinen Helferlein, um sie an verschiedene Aufgaben anzupassen. Das Programmieren erfolgt dabei wie bereits erwähnt über eine benutzerfreundliche Oberfläche, die es einem ermöglicht, Befehle und Bedingungen zu erstellen, um das Verhalten der Grammis zu steuern.

Man kann eine Vielzahl von Befehlen verwenden, um die Grammi zu programmieren, darunter Bewegungsbefehle wie „gehe zu“ oder „sammle Ressourcen“, Handlungsbefehle wie „baue Struktur“ oder „verteidige Basis“, sowie Bedingungsbefehle wie „wenn-dann“ oder „wiederhole bis“. Diese Befehle können miteinander kombiniert werden, um komplexe Verhaltensweisen zu erstellen, die den Spielern maximale Kontrolle über ihre Grammis geben. Darüber hinaus können die Spieler ihre Grammis auch Tools verwenden lassen, damit sie zum Beispiel mit einer Werkbank Pfeile herstellen können. Damit ein Grammi seinen Besitzer besser verteidigen kann, kann man ihm auch eine Waffe übergeben. Das Programmieren in Omega Crafter ist intuitiv und einfach zu erlernen, bietet aber gleichzeitig eine Vielzahl von Möglichkeiten für kreative und komplexe Automatisierungsprozesse. Die Spieler können ihre Grammi so programmieren, dass sie ihre Basis effizient verwalten, Ressourcen sammeln, Gegner bekämpfen und vieles mehr, was es zu einem wichtigen Bestandteil des Gameplay-Loops macht. Mir gefiel vor allem, dass das Spiel so kompliziert wird, wie ich es gerne haben möchte. Ein Grammi kann alles machen, oder viele Grammis einzelne Tasks in kürzerer Zeit. Dem inneren „Effizienz-Monk“ sind dabei keine Kreativitätsgrenzen gesetzt. 

Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass Omega Crafter vielleicht momentan noch nicht ganz da ist, wo ich es gerne sehen wollen würde. Die Möglichkeit, Grammi-Roboter zu programmieren, verleiht dem Gameplay eine einzigartige Tiefe und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für kreative Automatisierungslösungen. Trotz einiger Schwächen wie der simplen Basisgestaltung und der fehlenden Story-Tiefe, bietet das Spiel eine durchaus lohnenswerte Erfahrung für Fans des Genres. Mit diesem Potenzial für zukünftige Verbesserungen im Petto hoffen wir für Omega Crafter, dass Preferred Networks jetzt ihre ganzen Resourcen auf die Weiterentwicklung der Story und eine schönere Spielwelt legen können.

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Omega Crafter ist aktuell im Early Access und kostet auf Steam um die 25 Euro.